Der Akku

Gerade über den Akku eines E-Autos existiert noch viel Halbwissen. Daher hier die wichtigsten Fakten.
Vorab: Im Bereich der Elektromobilität werden die Begriffe Akku und Batterie gleichermaßen verwendet.
Im normalen Sprachgebrauch ist eine Batterie jedoch ein nicht aufladbarer Stromspeicher. Das ist bei den Batterien/Akkus der Elektroautos natürlich nicht der Fall. Diese sind aufladbar.

Wo ist der Akku in einem E-Akku?
Der Akku ist ganz unten im Boden des E-Autos eingebaut. Dort nimmt den Passagieren keinen Platz weg. Außerdem trägt der durch sein Gewicht (500-600kg) zu einem tiefen Schwerpunkt des Autos Befund macht es so sicherer im Bezug auf „umkippen“.

E-Auto Plattform
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Lebensdauer des Akkus
Viele Autohersteller geben Garantien für den Akku. Darin wird festgelegt, ach welcher Zeit oder Fahrleistung der Akku noch eine bestimme Kapazität (Ladeleistung) erbringen muss.
Der ADAC schätzt, dass nach ca 200.000km (also nach 10 Jahren) der Akku immer noch eine Kapazität von 70% hat.
Viele Hersteller geben eine solche Garantie ab.
Der E-Auto-Spezialist Over Kröger hat öfters Teslas in seiner Werkstatt, die selbst nach 190.000km noch 90% Ladekapazität aufweisen. (Videoausschnitt)
Die Technologie ist ja noch relativ neu, aber es mehren sich die Zeichen, dass Akkus auch gut 300.000km „alt“ werden können.

Kurz: Über die Lebensdauer des Akkus muss sich der normale Besitzer eines E-Autos heutzutage keine Gedanken mehr machen. Der Akku überlebt in der Regel das Fahrzeug selbst.

Videokommentar aus verlinktem Videoausschnitt

Akkutypen

Lithium-Ionen-Akkus
Am weitesten verbreitet sind zur Zeit Lithium-Ionen-Akkus. Diese enthalten vor allem Lithium, Nickel, Mangan und Kobalt.
Sie haben eine hohe Energiedichte und sind dadurch für e-Autos besonders gut geeignet.
Lithium-Ionen-Akkus sind auch in vielen Elektrogeräten, Handys, Laptops, Akkubohrmaschinen etc eingesetzt.

Ihre Bauform ist in der Regel zylindrisch, so wie wir sie auch von normalen Haushaltsbatterien kennen.

 
Tesla Lithium-Ionen-Akkus

Lithium-Eisenphosphat-Akku (LFP-Akku)
Hier wird das Cobalt durch Eisenphosphat ersetzt. Dadurch werden sie günstiger in der Herstellung, was sich auch in einem günstigeren Fahrzeugpreis wieder spiegelt.
Eingesetzt werden sie bereits in einigen Modellen von Tesla und den chinesischen Herstellern BYD, XPENG und anderen.
Der LFP-Akku ist robuster, und geht bei Unfällen o.ä. nicht in Flammen auf. Außerdem hat er eine grobe Langlebigkeit. Er hat nach 10.000 Ladezyklen immer noch 75% der ursprünglichen Kapazität.
Allerdings hat der LFP-Akku eine geringere Energiedichte und somit sinkt die Reichweite des Elektroautos.
Für viele Szenarien, zB das tägliche pendeln zur Arbeit spielt das jedoch keine Rolle.

 

 

Feststoff-Akkus
Der Feststoffakku wäre die Krönung der Akkutechnik. Theoretisch sind damit Kilometer bis zu 1000km kein Problem mehr. Sie gelten als sehr sicher, klein, leicht und haben eine hohe Laderate sowie ein langes Leben.
Knackpunkt an der Sache: es gibt noch keinen Hersteller, der in der Forschung über das Laborstadium hinaus gekommen ist.

Feststoff-Akkus
Sicherheit von Akkus
Immer wieder geistern Meldungen über brennende E-Autos durch die Medien.
Vor der Gefährlichkeit der Akkus wird gewarnt und zeitweise gab es sogar Einfahrverbote in Parkhäuser für E-Autos.
Einschub: Was den E-Autofahrer wundert ist, dass die Parkhausbetreiber keine Sicherheitsprobleme darin sehen, Autos mit bis zu 80 Liter hochbrennbarem Benzin im Tank in ihre Parkhäuser einfahren zu lassen.
Darüber wird in den Medien jedoch nie berichtet
 
Fakt ist: E-Autos brennen nicht öfters, als Verbrenner. Bei einem eventuellen Unfall wird der Stomfluss vom Akku sofort beendet. Einfahrtverbote in Parkhäusern sind inzwischen wieder aufgehoben worden.
Ein geladener Akku ist ungefährlicher, als der ein Tank  gefüllt mit hochbrennbarem Benzin oder Diesel.
Fahrer von E-Autos sind also genauso gut vor Bränden geschützt, wie die von Verbrennern.
Auch der Brand auf dem Auto-Transporter Fremantle Highway in der Nordsee wurde nicht, wie zuerst gemeldet, von E-Autos ausgelöst. Mehr Infos >>
 
Auch sind die Feuerwehren inzwischen gut darauf vorbereitet und geschult, ein brennendes E-Auto zu löschen.
Es gibt dafür speziellen Löschlanzen, die in den Akku gebohrt werden, und dort den Brand direkt bekämpfen. https://www.murer-feuerschutz.de/e-loeschlanze/
Ausführliches Interview mit einem Feuerwehrmann über die Sicherheit von E-Autos.
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